Trends in der Softwareentwicklung für 2023

Hannah Becker

Das Jahr 2023 steht vor der Tür. Und so auch wieder die berühmten Neujahrsvorsätze – Vorsätze für das neue Jahr, egal ob persönlich oder geschäftlich, um sich gute Gewohnheiten anzugewöhnen oder schlicht generell besser zu werden.

Obwohl solche Vorsätze oft im Sand verlaufen, sind sie für Unternehmen ein wichtiger Ansatz, um Ziele für das neue Geschäftsjahr zu formulieren und diese umzusetzen. Beispielsweise in der Softwareentwicklung entstehen stets neue Entwicklungen, Technologien und Ansätze, die für den Unternehmenserfolg bedeutend sind.

13 Software-Trends, die Sie in Ihre Überlegungen für das Jahr 2023 miteinbeziehen sollten.

1. Trend: Programmiersprachen Rust, Python, JavaScript

Python und JavaScript sind Programmiersprachen, die recht leicht zu lernen und zu verwenden sind und erlangen damit viel Beliebtheit. Python dient hier für Datenwissenschaften und JavaScript in der Entwicklung.

Eine neuere Programmiersprache, die in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen hat, ist Rust. Sie wird vor allem aufgrund ihrer Geschwindigkeit, Sicherheit und Peformance bevorzugt. Durch ihren Einsatz in innovativen Themengebieten wie Machine Learning und Big Data hat sie zusätzlich an Aufmerksamkeit gewonnen.

2. Trend: Nachhaltigkeit

Programmiersprachen und weitere Maßnahmen in der IT und Softwareentwicklung führen zu erhöhten CO2-Emissionen. Passt man diese jedoch an, kann sowohl die Umwelt als auch der Geldbeutel verschont bleiben.

Deshalb arbeiten Chief Sustainability Officers häufiger mit CIOs zusammen, um unternehmensweit Prozesse nachhaltiger zu gestalten.

3. Trend: IT-Sicherheit

Zero-Trust-Architektur ist der Aufbau eines Firmennetzwerkes, welches eine höchstmögliche IT-Sicherheit erzielt. Für jeden Zugriffsversuch wird eine Autorisierung benötigt, um sicherzustellen, dass nur geschäftsrelevante Informationen bereitgestellt werden.

DevSecOps gewährleisten, dass beabsichtigte oder unabsichtige Risiken in der Cloud durch Entwickler minimiert werden. Entwicklungs-, Operations- und Sicherheitsteams arbeiten in der gesamten Entwicklung und Betreuung eng zusammen und sichern somit die Systeme vor ungewollten Zugriffen und Angriffen.

Mit dem Shift-Left-Ansatz arbeiten die DevSecOps daran, mögliche Sicherheitsprobleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben. So entstehen weniger Sicherheitslücken in der fertigen Entwicklung.

4. Trend: Blockchain

Auch die Blockchain Technologie steht ganz im Sinne der IT-Sicherheit. Durch die Transparenz und Darbietung aller relevanten Informationen bietet Blockchain eine vertrauenswürdige Möglichkeit, Transaktionen zu tätigen und nachzuverfolgen. Besonders durch Kryptowährungen und Trends wie NFTs wurde die Blockchain Technologie berühmt und wird auch 2023 an Bedeutung gewinnen.

5. Trend: Low-Code-/No-Code-Plattformen

Es werden immer mehr und immer schnellere Softwareentwicklung in heutigen Unternehmen erforderlich. Gleichzeitig besteht ein Fachkräftemangel im IT-Sektor, sodass auf die bestehenden Entwickler großer Druck ausgeübt wird.

Diesem Ungleichgewicht sollen Low- bzw. No-Code-Plattformen entgegenwirken, in dem sie es auch Personen ohne bestimmte Fachkenntnisse ermöglichen, Teile von Software zu entwickeln, zu verwalten und bereitzustellen.

6. Trend: App-Entwicklung

Ganz im Sinne von Mobile-first wird die App-Entwicklung auch 2023 an Bedeutung gewinnen. Hier spielt nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der entwickelten Apps eine Rolle. Um eine höhere Flexibilität und Leistung in der Nutzung der App zu generieren, werden mehrere Versionen für verschiedene Betriebssysteme konzipiert, also nativ entwickelt.

Progressive Web-Apps sind mobiloptimierte Websites, die auf Mobilgeräten das Look & Feel einer App ermöglichen. Ihre Entwicklung erfolgt über Sprachen wie HTML, CSS und JavaScript und ist im Vergleich zur nativen App-Entwicklung weniger aufwendig und kostenschonender, sodass sie für gute und gleichzeitig günstige UX mehr genutzt werden wird.

7. Trend: UX

Eine Software, die rein funktional, aber für den Nutzer unverständlich ist, ist keine gute Software.

Die Relevanz einer guten Nutzererfahrung von Softwareprodukten wird in der IT mittlerweile anerkannt und wichtiger denn je, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern. So arbeiten Entwickler-Teams eng mit UX-/UI-Experten zusammen und entwickeln Software von Anfang an nutzerzentriert.

8. Trend: KI

Künstliche Intelligenzen befinden sich bereits im täglichen Gebrauch vieler Menschen – sei es Siri, die per Sprachbefehl etwas für uns googelt, Alexa, die ebenfalls per Sprachbefehl das Licht im Wohnzimmer reguliert oder der Chatbot unserer Krankenversicherung, der uns hilft, die richtige Information auf unser Anliegen zu finden. KI wird weiterentwickelt, sodass sie bald selbst lernen kann.
Die Natural Language Processing (NLP) Technologie ermöglicht es der KI beispielsweise Informationen aus Texten wie E-Mails zu „verstehen“, diese zu verarbeiten und eine Antwort ebenfalls in Form eines Textes zu formulieren. Wird dieser Ansatz weiterentwickelt, können KI bald Entscheidungen treffen, in dem sie die verschiedenen Konsequenzen gegeneinander abwägen.

Ein neuestes Beispiel ist ChatGPT. Die KI ist in aller Munde - sei es ein Kochrezept oder die Hilfe für Hausaufgaben. Seit dem Release des Chatbots haben viele Privatpersonen bereits die vielseitigen Funktionen der KI getestet. Doch besonders für die Softwareentwicklung ist diese KI interessant. Denn die KI ist in der Lage Code zu schreiben und verschiedene Herangehensweisen eines Problems aufzuzeigen. So kann sie die Arbeit von Softwareentwicklern erleichtern und ihnen Zeit sparen. ChatGPT wird dieses und auch in den nächsten Jahren weiterentwickelt werden und die Art und Weise, wie wir heute Software entwickeln, verändern.

9.Trend: Automatisierung

Software wird in immer mehr Bereiche eines Unternehmens eingebaut. Sie ist also nicht mehr nur Teil der IT, sondern firmenübergreifend in sämtlichen Unternehmensprozessen ein fester Bestandteil. Das bedeutet gleichermaßen, dass ein enges Zusammenspiel von IT, Sicherheit und Compliance essenziell ist, damit alle Prozesse reibungslos verlaufen.

10. Trend: AR/VR/MR

AR, VR und gemischte Formen der Technologien sind bereits in mehreren Bereichen zum Erlernen von Fähigkeiten in der Medizin, Luftfahrt und Militär, zu therapeutischen oder unterhaltenden Zwecken etabliert. In Zeiten des Metaversums werden diese Technologien wohl wichtiger denn je.

Eine Weiterentwicklung der Software, sodass die Wahrnehmung in der virtuellen Realität der echten Realität so ähnlich wie möglich wird, bietet somit noch viel Spielraum.

11. Trend: IoT

Laut dem Statistischen Bundesamt nutzen bereits mehr als ein Drittel aller deutschen Unternehmen Internet of Things, Tendenz steigend. Egal ob Smart Home oder medizinische Geräte – Internet of Things benötigen eine geeignete Software, besonders wenn es sich um eine Vernetzung der Geräte handelt. Internet of Things bietet viele neue Möglichkeiten, für die Softwareentwicklung genutzt werden kann.

12. Trend: Cloud

Die Cloud ist ein externer Datenspeicher, der es ermöglicht, große Datenmengen zu speichern, ohne dabei auf die Kapazitäten des eigenen Rechenzentrums angewiesen zu sein. Die Skalierbarkeit von Cloud-Diensten wird gezielt auf den individuellen Bedarf angepasst. So können unnötige Kosten für Rechenzentren vermieden werden.

Beim Cloud Computing wird beispielsweise nur der benötigte und tatsächlich verwendete Speicherplatz als Dienstleistung in Rechnung gestellt.

13. Trend: Edge Computing

Beim Edge Computing hingegen werden Daten nicht zentral verarbeitet oder gespeichert, sondern am Rande des Netzwerks. So sollen sie bereits an ihrem Ursprungsort verarbeitet und analysiert werden und Ressourcen sparen.

Gegenüber Rechenzentren oder der Cloud sind mit Edge Computing schnellere Reaktionszeiten möglich.

Dies wird vor allem bei leistungsstarken Geräten wie IoT und auch im neuen 5G-Netz relevant.

Fazit

Die Importanz und der Einfluss von Software breiten sich auf weitere Bereiche in Unternehmen und im alltäglichen Leben aus. So bieten sich viele neue Möglichkeiten, aber auch Verantwortungen in der Entwicklung von Software.

Die Softwareentwicklung ist und bleibt ein spannendes Berufsfeld, was sich stetig wandelt. Es ist wichtig, die neuesten Entwicklungen mitzuverfolgen und neugierig auf Trends und Technologien zu blicken. So bieten sich auch in Zukunft immer wieder neue Möglichkeiten, für Entwickler selbst oder jeden, der Software nutzt.

Wir als Digitalagentur entwickeln agile Software, um unseren Kunden genau dies zu bieten – Am Zahn der Zeit zu bleiben in einem Bereich, der sich stetig wandelt.

Kontaktieren Sie uns gerne, wenn wir Sie hierbei unterstützen können.

Über den Autor
Hannah Becker
Hannah Becker
ist Werkstudentin bei LifeStyle Webconsulting und ist für die Content-Produktion des Blogs und der Social-Media-Kanäle zuständig.