Skip to main content

Nutzer besser verstehen – Wie Sie die geeignete Methode der UX-Research identifizieren

07.08.2024

Erfolgreiche Produkte charakterisiert unter anderem ihre problemlose und einfache Nutzung. Nutzer sollten also bei der Entwicklung von Produkten im Vordergrund stehen. Durch einen intensiven Bezug zum Nutzer heben sich Produkte von der Konkurrenz ab und bauen starke Kundenbindungen auf. Essenziell für diesen Kundenbezug ist ein tiefes Verständnis für potenzielle Kunden und ihr Verhalten.

Doch wie kann man sicher gehen, dass man den Kunden wirklich versteht?

Die UX-Research erforscht anhand fundierter Methoden das Verhalten von Nutzern und ergibt das Verständnis für den Nutzer. Die stichhaltigen Ergebnisse und Erkenntnisse aus dieser Forschung dienen als Leitfaden dafür, die Bedürfnisse des Nutzers stets bei der Produktentwicklung miteinfließen zu lassen.

UX-Research ist also ein wichtiger Bestandteil für die Verbesserung Ihres Produkts.

Wir stellen Ihnen im folgenden Beitrag Methoden der UX-Research vor und erklären Ihnen in welchen Phasen des Produktentwicklungsprozesses Sie diese am besten einsetzen können.

Methoden in der UX-Research

Bevor sich UX-Researcher der Auswahl der individuell geeigneten Methoden widmen, klären sie das Ziel der Forschung: Was genau soll durch die UX-Research erreicht werden? Möchte man Nutzer besser verstehen oder das Marktpotenzial erkennen? Welche Erkenntnisse sollen gesammelt werden?

Qualitative oder quantitative Methoden?

Der größte Unterschied der beiden Forschungsarten ist die Erkenntnis, die die jeweiligen Methoden hervorbringen. Qualitative Methoden zielen auf das Beantworten des Warums ab, also warum sich ein Nutzer wie verhält. Während quantitative Methoden sich mehr auf das Ausmaß der Wirkung bestimmter Maßnahmen beziehen und auf Daten und Fakten beruhen. 
Um eine differenzierte und umfängliche Forschung durchzuführen, bietet sich bei der Wahl qualitativer und quantitativer Methoden ein hybrides Modell an. Somit können Erkenntnisse aus der qualitativen Forschung mit objektiven Daten und Fakten aus der quantitativen Forschung bestätigt, bestärkt und unterstützt und so leichter für Statistiken verwendet werden.

Methode 1: Tiefeninterviews

qualitative Methode

Während Tiefeninterviews soll dem Befragten ein angenehmer Raum geschaffen werden, in dem er seine Einstellungen, Motive und Bedürfnisse frei äußern kann. Es gibt einen roten Faden, an dem sich der UX-Researcher orientiert. Anders als bei einem reinen Frage-Antwort-Interview kann man sich die Fragen während eines Tiefeninterviews eher als Ansatzpunkte für den Befragten vorstellen, die ihn durch das Interview leiten sollen. Durch die angenehme Atmosphäre teilen die Befragten mehr von ihren inneren Empfindungen, sodass der Befragte und sein Verhalten besser analysiert werden können.

Methode 2: Fokusgruppen

qualitative Methode

Eine Fokusgruppe besteht aus mehreren Personen, die eine moderierte Diskussion führen. Sie sollen ihre verschiedenen Meinungen und Vorstellungen zu einem Thema oder einer Nutzung miteinander teilen und sich austauschen. Der Austausch ist bei dieser Methode der entscheidende Punkt: Worauf einigen sich die meisten Personen der Gruppe? Wie verändern die Personen durch die Einstellung der anderen Gruppenmitglieder ihre eigene Einstellung? Sind Häufungen bestimmter Meinungen erkenntlich?

Methode 3: Experten-Review

qualitative Methode

Personen, die viel UX-Forschung betreiben und sich intensiv mit Nutzerfreundlichkeit auseinandersetzen können für Experten-Reviews herangezogen werden. Sie bewerten Produkte anhand bestimmter UX- und Design-Richtlinien, basierend auf ihren User Experience Kenntnissen und Erfahrungen im Bereich der Psychologie.

Methode 4: Labor-Usability-Test

qualitative Methode

Beim Labor-Usability-Test wird das Nutzerverhalten beim Verwenden des zu prüfenden Produkts beobachtet. Die Umgebung des Tests wird in einem Labor durchgeführt. Hier kann sichergestellt werden, dass keine externen Faktoren bestehen, die das Verhalten beeinflussen könnten. Diese externen Faktoren können zum Beispiel Lautstärke oder Ablenkungen sein.  Ein Labor in der UX-Research besteht oftmals aus einem Test- und einem Beobachtungsraum. Ausgestattet mit Technologien wie Kameras, Eye-Tracking und Mikrofonen kann das Nutzerverhalten in diesen Räumlichkeiten über diese Hilfsmittel beobachtet und aufgenommen werden.

Methode 5: Eye-Tracking

qualitative Methode

Eye-Tracking ist die Erfassung der Augenbewegungen. In Bezug auf die UX-Forschung kann es mit Usability-Tests im Labor kombiniert werden. Eye-Tracking kann auf unterschiedlichen Wegen erfolgen - im Labor wird die Bewegung der Augen mit Hilfe von speziellen Kameras aufgenommen und anschließend von einem komplexen Algorithmus berechnet. So ergeben sich Visualisierungen, die den Weg der Augen über den Bildschirm darstellen und anschließend für Analysezwecke genutzt werden können.

Methode 6: Online-Umfragen

quantitative Methode

Online-Umfragen können an einer großen und breit gestreuten Gruppe durchgeführt werden. Sie sind ein einfaches Mittel, um objektive Bewertungen einer großen Personengruppe zu erhalten und können repräsentativ für größere Gruppen wie die Bevölkerung von Deutschland stehen.

Methode 7: A-/B-Testing

quantitative Methode

Beim A-/B-Testing werden verschiedene Versionen eines Produkts getestet. Hier unterscheiden sich beispielsweise Farben eines Call-to-Action-Buttons voneinander. Daraufhin wird beobachtet und ausgewertet, welche Version mehr Interaktionen mit den CTAs erzielt.

Methode 8: Card Sorting

hybride Methode

Beim Card Sorting werden die einzelnen Inhalte einer Navigationsstruktur jeweils auf einer Karte beschrieben. Der Nutzer soll die Karten im Anschluss mit einem für ihn passenden Begriff benennen. Die entstandenen Navigationsbegriffe sollen dann kategorisiert und für jede Kategorie ein Oberbegriff gefunden werden. So lässt sich leicht erkennen, wie sich Nutzer am besten an den gegebenen Inhalten orientieren. Dies kann als Grundlage zur Erstellung einer nutzerfreundlichen Navigationsstruktur genutzt werden.

Methode 9: Online-/Crowd-Usability-Test

hybride Methode

Beim Online-/Crowd-Usability-Test wird ebenfalls das Nutzerverhalten beobachtet. Im Gegensatz zur Umgebung im Labor, befinden sich die Nutzer hierbei jedoch in ihren eigenen vier Wänden. Sie handeln bei der Nutzung des untersuchten Produkts so, wie sie es normal tun würden, anders als es im Labor der Fall ist. Zwar können hier externe Faktoren die Nutzung beeinflussen, jedoch würden diese Faktoren auch im Alltag des Nutzers auftreten. Diese Art des Usability-Tests ist somit realitätsnäher als die im Labor.

Methode 10: Tagebuchstudien

hybride Methode

Wie es der Name schon verrät, hält eine Auswahl an Nutzern über einen längeren Zeitraum ihre Eindrücke bei der Nutzung des untersuchten Produkts in einem Tagebuch fest. Dies erfolgt eigenständig durch die Nutzer selbst anhand von regelmäßigen Erfahrungsberichten. Diese können sowohl per Video als auch schriftlich festgehalten werden. Der Effekt, den ein normales Tagebuch hat, soll bei dieser Studie ebenfalls erzielt werden: der Nutzer teilt seine Gewohnheiten und die Umstände seiner Nutzung mit. Tagebuchstudien bieten somit einen besonderen Einblick in die Empfindungen eines Nutzers und können auch zeitliche Veränderungen in der Nutzung zeigen.

Warum UX-Research wichtig für jedes Unternehmen ist

UX-Research als Baustein eines UX-Designprozesses bietet viele Vorteile für Unternehmen. Mithilfe der Forschung werden Bedürfnisse, Verhalten, Motive, Vorlieben als auch Abneigungen von Nutzern ersichtlich. Der Nutzer kann also besser verstanden und Produkte an ihn ausgerichtet und konzipiert werden. UX-Research steigert die Kundenzufriedenheit und Effizienz eines Unternehmens und reduziert Absprungraten.

Sie möchten mehr rund um das Thema UX-Design erfahren? Unsere UX-/UI-Experten begleiten Ihr Projekt in jeder Phase des Designprozesses mit den für Sie passenden Testing- und Research-MethodenKontaktieren Sie uns gerne.

Beitrag teilen:

LET'S TALK
Wir freuen uns darauf Sie kennen zu lernen

+49 (0)6021 58620   |   Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.